Vor einigen Wochen hatte ich bereits einen kleinen Bericht verfasst, ein Fotoshooting in einer Zahnarztpraxis und hatte das System mit Systemblitzen dort schon einmal vorgestellt.

Da nun weitere Fragen hierzu eingegangen sind, möchte ich noch ein Bild dazu zeigen. Hier ist der Aufbau in einem sehr kleinen Raum zu sehen. Eine Softbox ist in einem solchen Fall einfach unpraktisch und vor allem zu groß. Zudem kommt das Licht dann nicht von da, wo er „normaler weise“ herkommt, von oben! Softboxen werden schlicht überschätzt. Das Licht ist sehr gerichtet und man muß einfach etwas Raum haben, um als Fotograf vernünftige Lichtgestaltung vornehmen zu können.

Studioequipment ist für ein schnelles, effektives Fotoshooting on location zu kompliziert, zu groß. Es raubt Zeit, die für ganz andere Dinge gebraucht wird.

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Licht kommt nun mal von oben!

Wenn der Platz in einem Raum nicht da ist, dann ist der richtige Weg immer das Blitzen nach oben, zur Decke oder auch über die Wände. Damit das Licht noch diffuser wird, kommt einfach ein Lastolite Trigrip mit Hilfe einer Manfrotto Multi-Clamp an ein Lichtstativ vor das Blitzgerät.

Der Blitz geht zu 2/3 nach oben, das direkte Licht und das reflektierte Licht wird so noch einmal etwas „weicher“. Bei dem zweiten Licht, welches hinter der Person platziert wird, ist so ein Diffusor nicht notwendig. Da alles mit Yongnuo Fernsteurerung blendet funktioniert, muß sich der Fotograf auch nicht mehr bewegen. Es kann fotografiert werden und jede Änderung der Lichtleistung wird direkt an der Kamera, von der Yongnuo Blitzsteuerung vorgenommen.

Die Manfrotto Multi-Clamp gehört in jede gute Fotografentasche. Es gibt Räume, da wird selbst ein Stativ szum Problem. In einem solchen Fall werden Fenster- , Türrahmen oder Schranktüren mit einer solchen Klemme versehen und diese tragen dann Trigripp und Blitzgeräte. Es mag wenig „professionell“ aussehen, wenn Generatoren, Parabolschirme, Softboxen und dicke Kabel fehlen,  die Ergebnisse sind jedoch überzeugend, sehr sogar.

Weitere Bilder, die mit dieser Technik fotografiert wurden, gibt es auch auf der Webseite von Dirk Baumbach zu sehen. Der Fotograf arbeitet on location ausschließlich mit diesem Aufbau, auch bei Interieuraufnahmen. Da das Licht überwiegend von oben kommt fühlt sich keines der Bilder „geblitzt“ an.

Natürlich geht nichts über eine tolle Blitzanlage und Softboxen

Keine Frage, das ist dann eine andere Liga. Eine richtige Blitzanlage besitzen muß sein und darüber geht auch nichts. Wer einmal mit den ganz großen gearbeitet hat (Briese beispielsweise) der weiß, das es nicht den geringsten Vergleich gibt. In kleinen Räumen ist so eine Anlage einfach nicht praktikabel und schlicht auch überdimensioniert. Zudem sind vielleicht keine professionellen Models vor der Kamera, sondern ganz normale Mitarbeiter, die sowieso schon „gestresst“ sind. Da hilft es, wenn alles übersichtlich bleibt und der Fotograf Zeit für die Protagonisten hat.

Jeder Fotograf sollte es vielleicht einfach in dieser Form mal selbst ausprobieren. Der Aufwand und auch die Kosten so ein System anzuschaffen sind minimal und ein Test bestimmt lohnenswert.