Weihnachten ist die Zeit des Lichts, der Familie und der Fotos. Unabhängig von einer neuen Kamera unter dem Baum wird Weihnachten so viel fotografiert wie selten im Jahr. Alle kommen zusammen, die Stimmung ist gut, das Essen auch – die Motive warten nur darauf eingesammelt zu werden. Mit unseren Tipps werden aus euren Schnappschüssen bessere Fotos und letztendlich eine vollständige, schöne Story, die herausragt. Los geht’s:

Augenhöhe

Weihnachten ist natürlich besonders ein Tag für die Kinder, nicht nur wegen der Bescherung. Es gilt beim Fotografieren von Kindern: Auf Augenhöhe gehen, nicht nur an Weihnachten. Die Perspektive ändert sich drastisch und auf einmal ist der Betrachter des Bildes mittendrin, nicht nur der Beobachter. Dieser scheinbar kleine Unterschied wird bereits einen großen Effekt haben.

Licht

Lichterfest ist keine seltene Umschreibung des 24. Dezembers. Deswegen ist es immens wichtig, das Licht auch festzuhalten. Es gilt: Blitzen so lange es geht vermeiden. Höhere ISO-Zahlen mögen Rauschen hinzufügen, aber dafür werden sie die Stimmung festhalten. Wird es zu dunkel gilt es den Blitz nur zum Aufhellen zu verwenden um noch ausreichend Umgebungslicht mit aufzunehmen. Wie das geht? Kamera auf Manuell stellen, ohne(!) Blitz die Einstellungen so vornehmen, dass der Hintergrund hübsch abgebildet wird, Blitz aktivieren und so drosseln, dass der Vordergrund nicht überbelichtet wird. Als Startwert: ISO1600, Blende 2, Verschluss 1/30s. Das kann man übrigens ganz bequem und ohne Stress schon am 23. üben.

Bokeh

Wo wir schon beim Hintergrund sind. Viele kleine Lichter bedeuten ein traumhaftes Bokeh, sprich einen wunderschönen Hintergrund. Nutzt diesen, um euren Bildern Kontext und ein weihnachtliches Gefühl zu Verleihen.

Details

Es sind die Offensichtlichkeiten eines Weihnachtsfest: Plätzchen, Kerzen, Weihnachtsschmuck. Aber genau das ist es, was unser zu Hause an Weihnachten und Weihnachten selbst so besonders macht. Vernachlässigt nicht die kleinen und liebevollen Details sondern zelebriert diese. Gerade für die Gesamtstory sind diese Aufnahmen wichtig.

Vorbereitungen

Das Fest besteht auch aus Vorfreude und Vorbereitungen. Haltet diese Fest. Der Baum wird geschmückt, die Tafel gedeckt und in der Küche gewerkelt. Auch das macht Weihnachten aus, denn für Freunde und Familie macht auch das Freude. Auf jeden Fall fotografieren!

Essen

Es gibt diesen einen kurzen Moment nachdem das Essen aufgetragen wurde: Bedächtige Stille, Vorfreude. Das ist für euch die Chance das Menü ohne Spuren abzulichten. Wichtig: Nicht direkt anblitzen – das wirkt immer unnatürlich. Wenn möglich das natürliche Licht nutzen oder indirekt über die Decke aufhellen. Für die beste Wirkung im Telebereich und / oder mit offenere Blende fotografieren.

Familienfoto

Wird ein Familienfoto gewünscht, liegt es nahe den Baum mit aufs Bild zu nehmen. Gute Idee, aber bitte nicht direkt vor den Baum stellen. Zum einen wirken die Menschen dadurch häufig kleiner als sie sind, zum anderen rückt das mit den vielen Lichtern und Kugeln den Baum zu sehr in den Fokus. Einfach ein Stück vor dem Baum platzieren und schon erleuchtet der Baum leicht unscharf den Hintergrund. Ansonsten darf das Familienfoto auch gerne weniger ernst ausfallen. Die Kinder dürfen stehen, sitzen auf den Arm und die Erwachsenen ebenso. Das lockert auf. Am besten auch schon am Vortag testen, damit man nicht 7 Versuche bis zur richtigen Belichtung warten muss.

Kreativität

Lockert eure Fotoserie auf. Es gibt viele lustige Details und ungewöhnliche Perspektiven während der Feiertage. Das hält die Spannung aufgrund des unerwarteten hoch und macht das Betrachten der Fotos kurzweilig.

Auswahl

Seid bei der Auswahl der letztendlichen Fotos selbstkritisch. Niemand möchte jedes Geschenk in den Fotos wiedersehen – nicht einmal die Schenkenden. Eine kompakte Auswahl mit einer größeren Anzahl an ungewöhnlichen / besonderen Aufnahmen als den Klassikern von Auspacken und Anstoßen ist auf jeden Fall empfehlenswert. Achtet auch darauf, dass euer Foto immer ein Hauptmotiv hat. Eine Übersicht über das Wohnzimmer ist selten spannend. So stellt ihr sicher, dass die Fotos auch später noch gerne und oft angeschaut werden.

Seid ein Teil des Ganzen

Natürlich der allerwichtigste Tipp. Vergesst selbst nicht mitzufeiern. Seit der Gast(geber) der auch fotografiert, nicht der Fotograf der auch Gast ist. Natürlich wollen alle tolle Fotos von Weihnachten, aber für die Fotos möchte keiner auf ungestörte Weihnachten verzichten. Vermeidet also die „Schau mal mit dem Geschenk in die Kamera“-Fotos und legt den Fotoapparat auch mal aus der Hand.

Wie immer gutes Licht und Frohe Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr,

Eure FotografenWelt