Am 30 März 2010 ist es nun also geglückt. Vergleichbar mit dem Unterfangen 2 Stecknadeln aus großer Entfernung im Atlantik aufeinander zu schießen, haben die Forscher am Teilchenbeschleuniger LHC in Cern nun also Photonen erfolgreich mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander geschossen. Die Wissenschaft jubelt und Skeptiker sahen bereits den Weltuntergang voraus. Oh ja, es ist bestimmt ungfährlich (auf dem Papier). Da aber eigentlich noch Niemand genau weiß, aus welcher Anzahl von Dimensionen unser Universum besteht, könnte das Newtonsche Gravitationsgesetz evtl. einen anderen Verlauf nehmen und mikroskopisch kleine schwarze Löscher entstehen. Was ja nichts besonders ist, das passiert ja nun öfter und überall, die ganze Zeit.
Mini-Schwarze-Löcher, so klein, dass diese sofort wieder zerstrahlen und daher auch bestimmt keine Gefahr darstellen. Wir alle verlassen uns darauf, dass die Wissenschaftler bereits genügent Kentnisse haben über schwarze Löcher, Dimensionen, Neutronensterne und dunkle Materie um solche Experimente und deren ungefährlichen Verlauf vorhersagen zu könen . In jedem Fall ist es eines der wenigen ganz großen Abenteuer das wir erleben dürfen. Es ist und bleibt ungemein spannend was da passiert.
Die neuen Möglichkeiten die aus diesen Forschungsergebnissen entstehen könnten sind kaum zu beschreiben. Es hat alles gut geklappt, wir leben noch. Das bisschen schwarzes Loch was die Erde von innen auffressen könnte, braucht mindestens 50 Millionen Jahre bis es groß genug dafür ist. In spätestens 5 Milliarden Jahren is ja sowieso hier Ende, was macht das also schon. Bleibt alles bei einem freundlichen linearen Wachstum, wie die Wissenschaftler bereits berechnet haben, ändert sich nichts und alles bleibt wie es ist.
Jubel!
Ein Hoch auf die Wissenschaft!
Auch dieser Artikel leidet, wie die allermeisten zu diesem Thema geschriebenen Artikel, unter einem kleinen Schönheitsfehler: Er verniedlicht die Gefahr!
Gross wird darauf eingegangen, wie prächtig doch das Ganze ist und welchen Nutzen man allenfalls aus diesem Experiment ziehen könnte.
Doch man hat sich nicht wirklich die Mühe gemacht, auch die Risiken und Gefahren darzustellen, die von diesem Mega-Experiment ausgehen.
In wenigen Sätzen wird die übliche CERN-Propaganda heruntergeleiert: „Die kleinen schwarzen Löchlein verdampfen ganz schnell wieder“, „Das Ganze passiert doch andauernd im Universum“ und „Wir und die Erde existieren immer noch, da kann es doch gar nicht so schlimm sein, oder?“
Dass aber der fingierte LSAG-Sicherheitsreport von Anfang an bereits eine klare Vorgabe hatte, wie das Resultat aussehen musste und dass alle CERNies per Kommando von oben die totale „NULL-Prozent-Risiko“-Schönwetter-Vorhersage vorbeten müssen, das kommt in Ihrem Artikel gar nicht zum Zuge.
Ebenfalls wird vollständig unterschlagen, dass CERN-Kritiker, die seit über zwei Jahren eine offene Diskussion mit den Verantwortlichen wünschen, konsequent ignoriert werden. Der nur Halbwahrheiten enthaltende CERN-Sichereitsbericht ist das Mass aller Dinge und damit Basta! Ende der Kommunikation. CERN schweigt.
Wenn man sich als Autor solch eines Artikels ein bisschen mehr Mühe geben würde, käme man aber sehr schnell auf Dokumente wie unten aufgeführt. Diese zeigen klar auf, dass ALLE Sicherheitsargumente, die für den Betrieb des LHC gelten, sehr stark in Zweifel gezogen werden können!
http://www.achtphasen.net/miniblackhole/Bundesrat-Bundesgericht/LHC-Appeal-v2-internetversion.pdf
http://www.risk-evaluation-forum.org/LHCrisk.pdf
http://lhc-concern.info/wp-content/uploads/2008/09/mr-beschwerde-cern-volltext.PDF
Zu jedem der Sicherheitsargumente gibt es gegenteilige Aussagen, so dass man als halbwegs gescheiter Bürger sagen müsste: „STOP, hier ist etwas faul, wir müssen das Ganze noch ein bisschen weiter untersuchen. Der Betrieb soll vorläufig unterbrochen werden!“
Doch was geschieht? Nix passiert. Man vertraut den allwissenden CERNies über alle Massen. Sie werden es schon wissen. Sie sind unfehlbar.
Und weil wir deren (Teilchenphysik)-Sprache nicht verstehen, dürfen wir auch nicht mitreden. Schon gar nicht, weil wir alles bezahlen und noch weniger, weil es vielleicht dann noch länger dauern würde, bis sie ihr Hickser-Teilchen finden würden. Wozu immer das Ding auch von Nutzen sein sollte.
Warum dann überhaupt so einen Aufstand machen? Was haben wir denn zu verlieren, falls die CERNies trotzdem Unrecht haben sollten?
Tja, dann ist alles im Eimer. Dann gibt es keine Erde, keine Menschen und keine Hamburger mehr.
Dann gehören wir ebenfalls zu den restlichen 96 % der dunklen Materie des Universums.
Wer weiss, vielleicht waren diese 96 % voher mal helle Materie und nur durch solche depperten Versuche wie die unsrigen haben sie sich selber transformiert? Dann wären wir ja in bester Gesellschaft.
Ich lasse mir von einem CERNie nicht vorschreiben, welche Risiken ER für angebracht hält. Wir wissen ganz genau, dass viele dieser Wissenschaftler seit vielen Jahren in diesem Projekt bzw. Umfeld mitarbeiten. Sind sie deswegen auch bereit, ein über Gebühr hohes Risiko einzugehen, um endlich „Resultate“ zu liefern?
Das wissen nur die Götter….. und die CERNies, die sich anscheinend selber dafür halten.
Shalom Aleichem.
Gruss
Rudolf
Hallo Rudolf, vielen Dank für Deinen tollen Beitrag zu diesem Thema. Ironie und Sarkasmus meines Beitrages sind wohl nur in meinem Kopf hörbar gewesen, denn eigentlich wollte ich genau das Gegenteil bewirken und habe das bewußt „heruntergespielt“ um Leser zum Nachdenken anregen zu können. Beim nächsten Beitrag achte ich mehr auf eine bessere Wortwahl. Ich empfinde es genauso wie Du und bin ebenfalls sauer auf die neuen Helden der Wissenschaft. Gruß aus Köln, dirk